Am 13.02.23 sah die 11. Klasse der Fachoberschule (FOSU2C) in Buxtehude auf der Halepaghen-Bühne ein (Theater-)Stück Geschichte. In „#BerlinBerlin“ wurden die Schüler:innen direkt angesprochen: „Sind wir hinter oder vor der Mauer?“ Auf der Bühne werden zwar Geschichten der DDR-Diktatur gezeigt, jedoch wenden sich die Schauspieler:innen des Ensambles „Theater Strahl“ immer wieder mit monotoner Stimme direkt ans Publikum, sodass man sich auch selbst hinterfragt.
Diese Frage greift Sebi im Unterricht auf und erläutert, dass es damals in der DDR keine Freiheit gab – weder auf der einen, noch auf der anderen Seite der Mauer. „Denn man steckt hinter eigenen Gittern, unabhängig, ob da physisch eine Mauer ist.“ Yigithan ergänzt daraufhin: „Man erkennt im Stück eine Zerrissenheit in der Zugehörigkeit, auch aufgrund genommener Freiheiten und damit genommener Erfahrungswerte. Freiheit bedeutet eigene Entscheidungen zu treffen und daraufhin eigene Erfahrungen zu sammeln. Man sieht auch, dass manche wegen ihrer Ideologiegläubigkeit sich selbst ihrer Erfahrung berauben.“
Dieses Theaterstück schließt sich an die aktuellen Nachrichten des Politikunterrichts an, in denen die Demonstrationen im Iran besprochen wurden. Die Auseinandersetzung mit Diktaturen damals und heute stellen einen wesentlichen Beitrag dar, sich den Wert der Demokratie bewusst zu machen. In dieser Klasse der Fachoberschule – Wirtschaft und Verwaltung – ist ein tiefes Verständnis und eine große Wertschätzung der Freiheit deutlich zu spüren. So stellt Renata heraus: „Die Schauspieler:innen haben mit der Mauer in Form von riesigen Bauklötzen gearbeitet. Sie waren mal Mauer, mal Tisch, bildeten mal mehrere Räume.“ Nele ergänzt: „Es liegt auch an uns mit den Mauern, die uns umgeben, zu arbeiten. Sie selbst einzureißen und zu gestalten.“
Stephanie Wiskow
Lehrkraft