Bürgermeister zu Gast: Verwaltungsfachangestellte diskutieren Grundschulstandortfrage im Politikunterricht 

Hintergrund: Ab 2026 besteht für Schülerinnen und Schüler in der Grundschule ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Ziel ist es, eine Betreuungslücke nach der Kita-Zeit für Familien zu schließen. Die Umsetzung und Schaffung des Ganztagsbetriebes wird aktuell von den niedersächsischen Kommunen durch den Neu- und Umbau von Grundschulen vorbereitet, um diesem Anspruch in zwei Jahren gerecht zu werden. 

Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel aus Horneburg (re.) im Gespräch mit den angehenden Verwaltungsfachangestellten aus der V23

In Anbetracht dieser aktuellen Entwicklungen hat die Klasse V23 (Verwaltungsfachangestellte) im Politikunterricht von Herrn Wichern und Frau Wiskow eine Fallstudie zu einer Schulstandortwahl in einer Kommune bearbeitet. Im Fokus stand hier die Standortentscheidung für eine Grundschule, die im Zuge des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung neu gebaut werden muss. Angelehnt wurde die Fallstudie an die im Jahr 2019 real geführte Diskussion und Entscheidung über den Grundschulstandort in der Samtgemeinde Horneburg in den Gemeinden Bliedersdorf und Nottensdorf. Im Unterricht hat sich die Lerngruppe mit Hilfe von Informationen zu beiden Standorten hierfür zunächst informiert und anschließend Argumente für verschiedene Kriterien (z.B. Lage im Dorf, Kosten und Kooperationsmöglichkeiten) herausgearbeitet. Diese wurden anschließend in einer nachgestellten kommunalen Ausschusssitzung von der Klasse diskutiert. Eine Beschlussempfehlung wurde (für einen Standort in Nottensdorf) gefasst und kontrovers mit Hilfe der Kriterien begründet.  

Doch wie ist die Entscheidung in der Realität im Jahr 2019 gewesen? Wie kam die Entscheidung zu Stande? Wo lagen Gemeinsamkeiten und wo Unterschiede? Genau das wurde am 27.05.2024 mit dem parteilosen Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel, der für eine Doppelstunde im Politikunterricht der Klasse an der BBS II in Stade zu Gast war, diskutiert. Willenbockel war im Jahr 2019 noch zuständiger Fachbereichsleiter und hatte den Prozess der Standortentscheidung somit im Rathaus eng begleitet. Er löste mit der Klasse zunächst auf, dass die Entscheidung damals für Bliedersdorf und nicht für Nottensdorf gefallen ist.

In der anschließenden Diskussion konnten die verschiedenen fachlichen Punkte, die von den Schülern im Unterricht erarbeitet worden sind, mit der Realität durch die Schilderungen von Bürgermeister Willenbockel abgeglichen werden. Außerdem wurden auch die verschiedenen Interessen erläutert. Ebenso wurde ein aktueller Blick auf das Grundschulprojekt, dass sich gerade in der Bauphase befindet, geworfen.  

Vor allem ein Tipp aus dem Berufsalltag wurde den Auszubildenen für die Zukunft mitgegeben: Die Kommunikation mit den zahlreichen Akteuren ist wichtig Nur so kann es zu einer gemeinsamen Lösung kommen, die anschließend von allen getragen wird. 

Wir danken Herrn Willenbockel, dass er sich die Zeit genommen hat und den Auszubildenen an unserer Schule wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag eines Bürgermeisters gegeben hat und ein sehr aktuelles kommunalpolitisches Thema diskutiert hat“, so die Lehrkräfte Wiskow und Wichern. 

 

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