Zwei unserer Klassen, die BfW 20.1 und die BG1A, haben am 25.05.2022 die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen besucht. Im Zweiten Weltkrieg ist dies ein Ort des Grauens und nur ein Rädchen struktureller Entmenschlichung in einer Maschinerie der Entrechtung durch das nationalsozialistische Regime gewesen.
Die Inhaftierten haben in ständiger Angst gelebt, sterben zu müssen. Denn ihr Leben hatte in einer Gesellschaft, die den Nationalsozialismus in das Parlament gewählt und ihren Eroberungs- und Rassenwahn tagtäglich direkt und indirekt unterstützt hat, keinen Wert. Menschen, die nicht der nationalsozialistischen Norm entsprochen haben, hatten keine Rechte. In dieser grauenhaften Welt hat man Menschen versklaven dürfen, indem man sie in Zwangsarbeit geschickt hat – auch nach Stade. Man hat sie zu Tode schlagen dürfen, man hat sie töten dürfen. Ihre Häuser und ihr Land hat man wegnehmen dürfen.
Das darf nicht mehr passieren. Nie wieder!
Unser jetziges Grundgesetz sorgt rechtlich dafür, dass das nicht mehr passieren darf.
Wir als Gemeinschaft müssen dafür sorgen, dass wir Entmenschlichung nicht mal im kleinsten Keim zulassen und die innere Haltung demokratischer Werte der Gleichheit aller Menschen in all‘ ihrer Unterschiedlichkeit verinnerlichen.
Wir müssen erinnern, gedenken und diese Haltung miteinander erleben.
Stephanie Wiskow (begleitende Lehrkraft)
Einige Eindrücke unserer Schüler:innen vom Besuch der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen:
„Vor Ort zu sein, ist etwas anderes, weil es einem ein beklemmendes Gefühl gibt. Man realisiert, was passiert ist.“ , sagt Lea und Laura ergänzt „Man steht tatsächlich auf dem Boden, wo das passiert ist und man fühlt dadurch noch mehr mit.“
„Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, dass dort so viel passieren konnte, weil es in der Gedenkstätte so friedlich war. Das Gefühl kann man kaum in Worte fassen, aber es war so bedrückend.“ (Kaja, Weronika, Wenke und Ida)
„Die Informationen waren sehr ausführlich und so war es besser, als wenn man das nur im Unterricht im Buch liest. Ich hätte aber gedacht, dass man Baracken oder andere frühere Gebäude des Konzentrationslagers sehen würde, nicht nur vornehmlich Grünfläche. Von der Atmosphäre war es daher fast friedlich, obwohl dort sehr schlimme Sachen passiert sind, die in die Geschichte eingegangen sind.“ (Seraphie)
„Ich fand es schade, dass man keine originalen Gebäude gesehen hat. Aber die Atmosphäre war schön, denn jeder in der Gruppe hat sich gut verstanden und es war spannend, das alles gemeinsam als Gruppe zu sehen – vor allem die Bilder in der Ausstellung.“ (Tim)
„Ich fand es gut, da gewesen zu sein. Es wurde viel erklärt und viel gezeigt. Es war sehr ausführlich.“ (Marcel)
„Ja, man sollte mal in diese Gedenkstätte hingehen. Es war ganz interessant, dass immer wieder mal ehemalige Inhaftierte nach Bergen-Belsen kommen, um anzusehen, wie es nun hier aussieht, um sich zu erinnern und zu verarbeiten, was damals war. Das muss ihnen so schwerfallen.“ (Passi und Julia)
(weitere Zitate der Schüler:innen werden am Ende des Schuljahres in einer Anne-Frank-Ausstellung in der Aula der BBS II Stade veröffentlicht)