Die BBS II in Stade ist seit vielen Jahren Europaschule. Über das Erasmus+ Programm der Europäischen Union haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit einen Auslandsaufenthalt in Verbindung mit einem Praktikum an Partnerschulen zu absolvieren. Doch auch die Lehrkräfte können einen Einblick in fremde Schulsysteme im europäischen Ausland erhalten, Kontakte für Praktika mit Unternehmen vor Ort für die Schülerinnen und Schüler knüpfen und in den interkulturellen Austausch gehen. Davon haben jetzt zwei Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst unserer Schule in Kooperation mit dem Studienseminar für berufsbildende Schulen Stade Gebrauch gemacht.
Wie sieht der Alltag einer Berufsschule im Ausland aus? Und wie unterrichten die Lehrkräfte dort? Ist die Digitalisierung in den anderen europäischen Ländern fortgeschrittener? Diesen Fragen sind die beiden Referendare Herr Wichern und Frau Hische in der Zeit vor den Osterferien vom 6. März bis zum 12. März nachgegangen. Und zwar an unserer europäischen Partnerschule in Estland, der Järvamaa Kutsehariduskeskus in Paide, eine Autostunde von der Hauptstadt Tallinn entfernt.
Nach Ankunft der Reisegruppe an der Schule in Paide und der Unterbringung in schuleigenen Apartments, ging es am nächsten Tag direkt mit in den Berufsschulunterricht. Unter dem Begriff des Job Shadowings konnten die beiden der estnischen Kollegin beim Unterrichten über die Schultern schauen – und zwar im Gewerbebereich bei den Köchinnen und Köchen. In einer großen Küche der Schule wurde unter der Anleitung der Lehrerin das Mittagessen für die Schülerinnen und Schüler gekocht.
Nach dem doch sehr fachfremden, aber sehr wertvollen Exkurs für die beiden Referendare ging es in der Schule in den Englisch-Unterricht. Vorab stand aber erst einmal eine Diskussion mit der Lehrerin über digitale Tools und deren Einsatz an der Schule an. Gespannt wurde zugehört, denn Estland gilt vor allem verwaltungstechnisch als einer der Digital Leader in Europa. Außer Heiraten geht dort fast alles digital, wurde den beiden Gästen aus Deutschland erzählt. Doch trifft das auch auf die Schule zu? Im Unterricht konnten die Referendare verschiedene digitale Tools im Einsatz beobachten, deren Möglichkeiten mit unseren modernen Smartboards, WLAN, Mentimeter, Taskcards und Co an der BBS II in Stade jedoch ebenso gut mithalten können.
Neben dem Programm in der Schule ging es für Herrn Wichern und Frau Hische zur Besichtigung eines großen Logistikzentrum des Großhändlers für Arzneimittel MAGNUM in Tallinn. In der Logistikhalle wurde der gesamte Prozess von der Lieferung über das Einlagern bis zur Kommissionierung und Übergabe an den Versanddienstleister in einer Betriebsbesichtigung erläutert. Die sehr moderne Technik unter dem koordinierten Einsatz der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Halle war sehr beeindruckend. Die anschließende Frage, ob das Unternehmen auch Praktikanten aus Stade im Bereich der Lagerlogistik nehmen würde, bejahte der Mitarbeiter von MAGNUM mit Nachdruck. Dieser Kontakt kann also auch in Zukunft für interessierte Schülerinnen und Schüler weiter genutzt werden.
„Der Besuch an unserer Partnerschule in Estland war für uns eine sehr wertvolle Erfahrung bei europäischen Freunden. Neben den Kontakten, die wir hier in Paide pflegen und neu knüpfen konnten, haben wir auch kulturell viel über das Land, deren Geschichte und den aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf die Grenze Estlands zu Russlands gelernt. Diesen interkulturellen Austausch gilt es auch in Zukunft weiter zu fördern„, sind sich die beiden Referendare Herr Wichern und Frau Hische einig und blicken zufrieden auf die Zeit zurück, die durch das Erasmus+ Programm ermöglicht wurde.
Website unserer Partnerschule Järvamaa Kutsehariduskeskus: https://www.jkhk.ee/en
Weitere Informationen zur BBS II als Europaschule: https://www.bbs2stade.de/europaschule/
Kontaktmöglichkeiten Europateam der BBS II: europateam@bbs2stade.de
