Im Sprichwort sind es Topf und Deckel, und bei den Schülerinnen Nele Arriens, Lena Eberstein und Annika Winter sind es die „Stifte“ und die Box, die zusammenpassen. Doch auch hier gilt: Dazu müssen sie erst einmal zusammenfinden. Und genau darum geht es im Schulprojekt: Sie wollen Auszubildende, die sogenannten „Stifte“, und Firmen aufeinander aufmerksam machen.
Die jungen Frauen der Fachoberschule Wirtschaft an den BBS II machen in den nächsten Wochen ihren Schulabschluss. So wie viele andere junge Leute auch. Sie alle müssen dann den Anschluss ans Schulleben finden, sei es an der Uni oder im Betrieb.
Diese Lebenssituation und die Tatsache, dass sie ein Abschlussprojekt auf die Beine stellen müssen, führte zur Idee der Stiftebox. „Wir fragten uns, warum so viele Betriebe Probleme haben, passende Auszubildende zu finden“, erzählen Nele, Lena und Annika. Hier setzten sie an, entschieden sich aber dafür, die Suche mal umzudrehen.
Dazu ziehen die drei in den nächsten Wochen durch die Abschlussklassen der Schulen und werben bei Schüler:innen für ihre Stiftebox. Bei Interesse sollen sich die Schüler:innen einige Minuten Zeit nehmen und ihr Profil erstellen, darunter auch persönliche Neigungen und Wünsche an den Arbeitsplatz.
„Dabei kommt es nicht auf Zeugnisnoten an“, betonen die Schülerinnen. Viele Betriebe, und gerade auch kleinere, suchten Mitarbeiter:innen, die in die Firma passe. Da sei dann nicht eine Note entscheidend, sondern ob die Fähigkeiten und Neigungen passen.
Arbeitet jemand lieber drinnen oder draußen, möchte er kreativ arbeiten – all das kann der künftige „Stift“ unter seinem Profil eintragen. Und der Unternehmer, der am anderen Ende der Web-Seite nach einem Azubi sucht, kann ein Anforderungsprofil erstellen. Passen die Wünsche des Unternehmers und die des Schülers zusammen, erhält der Unternehmer die Chance, den Schüler anzuklicken, oder um im Sprachjargon der Idee zu bleiben, ihn anzustiften. Anzustiften, eine Bewerbung zu schreiben. Dem Angestifteten steht natürlich frei, sich zu bewerben, aber er kann sich in Ruhe über die Firma erkundigen, die das Interesse an ihm bekundet hat. Und kommt so auf Unternehmen, die er vorher gar nicht kannte.
Das Projekt von Nele Arriens, Lena Eberstein und Annika Winter geht jetzt in die heiße Phase. Die ersten Einträge von Schüler:innen gibt es bereits, aber es sollen in den nächsten Wochen noch viel mehr werden. Denn das Ziel ist klar: Die „Stifte“ sollen in die Box.
Wer sich für das Angebot der Schülerinnen interessiert, kann sich informieren auf www.stiftebox-stade.de
Quelle (Text und Foto): Stader Tageblatt vom 10.04.2018 / Verfasser: W. Stief